Gehört haben wir viel davon, erlebt erst jetzt, wie anders das Leben in unserer Stadt im Sommer ist.

Auf dem Bazar ist die Auswahl an frischen Früchten und saftigem Gemüse so reichhaltig wie sonst das ganze Jahr nie. Gleichzeitig bringt diese Fülle besonders für die Frauen viel Arbeit mit sich, denn jetzt werden die Früchte zu Saft und Marmelade verarbeitet und das Gemüse für den Winter eingemacht.

Beispielsweise wird aus getrockneten Alça-Früchten in einem aufwändigen Verfahren Turşu gekocht. Das ist eine leckere Marinade fürs Fleisch.

Auch für die Weidetiere bringt das wärmere halbe Jahr eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Das frisch geschnittene Gras wird auf unterschiedlichste Arten transportiert. Dieses Fahrzeug hat seine Ladung bei uns im Garten abgeholt.

Eine weitere Sommertätigkeit ist das gründliche Waschen der Teppiche. Diese werden anschliessend getrocknet und danach zusammengerollt im Haus aufbewahrt. Wenn die Temperaturen im Herbst wieder sinken und es kälter wird, dann werden sie gerne wieder ausgerollt.

Bei den feuchtheissen Sommertemperaturen ist ein erfrischendes Bad im Meer sehr willkommen. Am Ufer des Kaspischen Meeres werden unzählige Sitzgelegenheiten aufgebaut, die zum Tee trinken und Verweilen einladen. Das Wasser ist angenehm warm und der dunkle Sand hier im Süden ist voller Mineralien, die dem Körper gut tun.

Wenn die Temperaturen gegen Abend etwas sinken, dann beginnt die Spielzeit. An vielen Strassenecken stehen kleine Tische, an denen sich die Männer bei einer Tasse Tee ins Spiel vertiefen. Besonders beliebt ist das Brettspiel «Nərd», das grosse Ähnlichkeiten mit Backgammon aufweist.
